Allgemeines
Aufgrund der vielen Anfragen und Telefonate über die Verfügbarkeit von Königinnen, über meine Betriebsweise und meine Hilfsmittel, habe ich mich entschlossen, in unregelmäßigen Abständen einen Newsletter an Alle zu versenden, die in Kontakt mit mir stehen oder standen.
Vorab ein Hinweis:
Sollten Sie nicht an diesem News Letter interessiert sein, schicken Sie bitte eine kurze Nachricht an die unten stehende EMailadresse mit dem Betreff:
keine News Letter
Sie werden dann aus dem Verteiler gestrichen und erhalten keine weiteren Nachrichten mehr.
Sollten Sie jemanden kennen, der ebenfalls an diesen News Lettern interessiert ist, schicken Sie mir eine kurze Nachricht an die unten stehende EMailadresse mit dem Namen und der EMailadresse des Interessenten.
Hier noch einige Links zu meinen Internetseiten:
Völker- oder Ablegerbestellungen sind nicht mehr möglich!
Zu meinen Internetseiten: http://www.josefkoller.de
Zum Königinnenbestellformular: http://www.josefkoller.de/bestellung.html
Sollte diese Nachricht nicht richtig angezeigt werden, können Sie sie auch auf folgender Internetseite nachschlagen: http://www.josefkoller.de/tipps.php
Dort finden Sie auch die zurückliegenden Newsletter.
Ergänzungen zum letzten Newsletter
Ich war überrascht, über die positive Resonanz. Es gibt, so scheint es, viele Imker, die sich mit der beschriebenen einräumigen Brutraum Betriebsweise auseinander setzen wollen.
Viele Fragen bezogen sich auf die Rähmchenmaße:
Wie schon beschrieben, ich benutze Bruträume im Dadantmaß und im Zandermaß. Die Honigräume sind entweder mit 8 Dickwaben (Zander Brutraum 10 Waben) oder 10 Dickwaben (Dadant-Brutraum 12 Waben) bestückt.
In beiden Fällen werden Dadanthonigraumrähmchen benutzt. Auf die Zanderbruträume passen die Dadant Honigraumrähmchen deswegen, weil der Zanderbrutraum durch die Griffleisten ebenfalls die Tiefe von Dadant erreicht (509 mm).
Die Mittelwände haben im Brutraum eine Zellprägung von 4.9 mm im Honigraum 5.1 mm. Zu den Vor- und Nachteilen der "kleinen Zellen" mehr in den folgenden Beiträgen.
Die nächsten Schritte in der Völkerführung
Die Hauptarbeit an den Bienenvölkern wurde im März erledigt. Wie Sie sehen, weit vor der "normalen Bienensaison". Ausreden, man käme nicht dazu, dieses und jenes zu machen, gelten nicht. Im März muß einfach ein Imker soviel Zeit haben, um seine Bienen auf die Saison vorzubereiten.
Die nächsten Arbeiten fallen zu Beginn der Kirschblüte an. Morgens werden die Honigräume und die benötigten Absperrgitter geladen. Da es in meiner Gegend vormittags oft noch ziemlich frisch ist, fahre ich erst gegen Mittag zu den Bienen. Sonst kann es passieren, daß die Bienen noch in einer Art Wintertraube sitzen und man schwer abschätzen kann, ob denn nun erweitert werden muß oder nicht. Die Beurteilung der Volksstärke ist leichter, wenn es wärmer ist.
Bestückung der Honigräume
Prinzipiell kommen in die Honigräume auch immer Mittelwände.
1. Honigraum:
Links und rechts kommen zwei ausgebaute Waben, daneben jeweils eine Mittelwand. Die mittleren vier Waben sind wieder ausgebaut.
2. und weitere Honigräume:
Links und rechts kommen wieder zwei ausgebaute Waben, dann jeweils zwei Mittelwände und in die Mitte zwei ausgebaute Waben. Sind keine ausgebauten Honigraumwaben vorhanden, wird der Honigraum nur mit Mittelwänden betückt.
Allen Völkern, die mindestens 8 Waben besetzen, wird ein Absperrgitter und ein Honigraum aufgesetzt. Natürlich wäre es besser, erst mit 9 oder 10 besetzten Brutraumwaben aufzusetzen. Aber ich kann nicht jeden Tag zu den Bienen fahren, nur um den optimalen Zeitounkt zum Aufsetzen nicht zu verpassen.
Besser, Sie sind mit dem Erweitern etwas zu früh als zu spät. Die Bienen brauchen schlichtweg immer das Gefühl es ist noch "Luft" nach oben da. Wenn Sie immer erst erweitern, wenn alles voll Honig und Bienen ist, werden selbst die schwarmträgsten Bienen Vorbereitungen zur Volksteilung treffen.
Bei den einzelnen Völkern werden der Reihe nach die Abdeckungen und Innendeckel entfernt, bzw. angehoben. Alle die Völker, die, wie schon gesagt, mindestens auf 8 Waben sitzen, bekommen ein Absperrgitter und darauf einen Honigraum.
Davor wird im Brutraum die äußerste Wabe (bei mir auf der rechten Seite) gezogen. Die Bienen werden abgestoßen. Anstelle dieser Wabe wird ein Leerrähmchen als Drohnenwabe eingehängt.
Ist diese letzte Wabe noch voll Futter, wird ggf. die nächste Wabe entfernt. Das Drohnenrähmchen kommt aber immer an die letzte Position im Kasten.
Wer das Drohnenrähmchen weiter nach innen zum Brutnest hin rückt, läuft Gefahr, daß die Bienen die Wabe oder die Waben hinter dem Drohnenrähmchen nicht mehr bestiften und mit Honig oder Pollen füllen.
Ansonsten fallen keine Arbeiten oder Störungen im Brutraum statt. Sie haben ja im März schon festgestellt, daß das Volk weiselrichtig ist. Warum soll sich in den vergangenen 3 oder 4 Wochen daran etwas geändert haben?
Sollten sich Auffälligkeiten am Verhalten der Bienen zeigen, die auf eine Weisellosigkeit hindeuten (starkes Sterzeln, an der Kastenwand herumsuchende und sterzelnde Bienen, usw.), können Sie einen Blick auf die am stärksten belagerte Wabe werfen und die Brut kontrollieren.
Wenn Sie ein weiselloses Volk finden, können Sie es entweder auflösen oder mit einem zurückgebliebenen Volk vereinigen.
Sollten im März schon Völker dabei gewesen sein, die kaum in einen Brutraum paßten, kann auch gleich ein zweiter Honigraum aufgesetzt werden. Natürlich nur, wenn das Volk immer noch so stark ist.
Das war's. Mehr ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu erledigen.
Weitere Erweiterungsschritte
Bei mir stehen immer auch im Garten Bienen. An diesen Völkern kann ohne großen Aufwand laufend geprüft werden, wann die nächste Erweiterung fällig ist.
Der zweite Honigraum kommt dann über den Ersten, also oben drauf, wenn im ersten Honigraum die Bienen die mittleren vier Waben besetzt haben und an den angrenzenden Mittelwänden zu bauen beginnen.
Da meine Heimstände alle im Umkreis von 5 km um meinen Wohnort liegen, kann ich davon ausgehen, daß auch auf den anderen Ständen die nächste Erweiterung, also das Aufsetzen des 2. Honigraums fällig ist.
Auch bei diesem zweiten Schritt gilt der Grundsatz, daß die Bienen "Luft" brauchen. Warten Sie also mit dem zweiten Honigraum nicht, bis der erste Honigraum schon rappelvoll ist.
Mit dem Aufsetzen des dritten Honigraums eilt es dann nicht so sehr. Damit können Sie warten, bis die beiden aufgesetzten Honigräume gleichmäßig besiedelt und mit Honig gefüllt sind. Denken Sie aber auch hier daran, daß genügend "Luft" in den Völkern ist. Warten Sie mit den nächsten Honigräumen nie zu lange: Auf keinen Fall sollten die Honigräume schon verbaut werden oder die Waben voll verdeckelt sein.
Zusätzliche Hinweise zur Bearbeitung der Dadantvölker
Ebenfalls zu Beginn der Kirschblüte, wird allen Völkern, die mindestens 6 Waben besetzen, das Absperrgitter aufgelegt und ein Honigraum aufgesetzt. In den Brutraum kommt als letzte Wabe vor das Schied ein leeres Rähmchen als Drohnenwabe.
Der zweite Honigraum kommt auf den Ersten, wenn die mittleren vier Waben besiedelt und mit Honig angetragen sind.
Vor dem Aufsetzen des zweiten Hongraums wird der Brutraum noch um eine Mittelwand erweitert (vor der Drohnenwabe. Die Drohnenwabe ist immer die letzte Wabe).
Die weitere Erweiterung und die Bestückung der Honigräume erfolgt, wie oben beschrieben.
Der 12-er Dadant Brutraum wird bei mir bis maximal 10 Waben erweitert. Die Dadantvölker haben somit während der Trachtperiode im Brutraum zwischen 8 und 10 Waben.
Arbeiten an den "zurückgebliebenen und schwachen Völkern"
Spätestens bis Anfang Mai (der Raps blüht etwa eine Woche) fällt hier die Entscheidung.
Völker, die es bis dahin noch zur Honigraumfreigabe schaffen, werden wieder zurück zu einen der "normalen" Stände gefahren und der erste Honigraum aufgesetzt.
Die anderen "Kümmerer" bleiben stehen. Die Bienen dienen zum Füllen oder Verstärken von Begattungskästchen, usw. Sie werden also nach und nach aufgelöst.
Grundsatz bei den Arbeiten an den Völkern
Alle Arbeiten sollten so schnell als möglich durchgeführt werden. Überlegen Sie bevor Sie einen Bienenkasten öffnen, was Sie machen müssen. Vermeiden Sie jede unnötige Störung der Bienen.
Es macht keinen Sinn, das Bienenvolk alle drei Tage zu zerlegen, nur um nach der Königin zu suchen oder, um zu kontrollieren, ob noch Brut da ist.
Der Brutraum ist das Reich der Königin und sollte von Ihnen nur in Ausnahmefällen (z. b. Schwarmkontrolle, Ablegerbildung, Prüfen auf Weiselrichtigkeit) angetastet werden.
Verschränken von Bruwaben, die Plätze der Waben tauschen oder umhängen, ist tabu.
Ende April wird im nächsten Newsletter die Schwarmkontrolle, die Honigernte und die Zucht näher erläutert.
Mann kann es bei dem momentanen Wetter kaum glauben.
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