Allgemeines
Aufgrund der vielen Anfragen und Telefonate über die Verfügbarkeit von Königinnen, über meine Betriebsweise und meine Hilfsmittel, habe ich mich entschlossen, in unregelmäßigen Abständen einen Newsletter an Alle zu versenden, die in Kontakt mit mir stehen oder standen.
Vorab ein Hinweis:
Sollten Sie nicht an diesem News Letter interessiert sein, schicken Sie bitte eine kurze Nachricht an die unten stehende EMailadresse mit dem Betreff:
keine News Letter
Sie werden dann aus dem Verteiler gestrichen und erhalten keine weiteren Nachrichten mehr.
Sollten Sie jemanden kennen, der ebenfalls an diesen News Lettern interessiert ist, schicken Sie mir eine kurze Nachricht an die unten stehende EMailadresse mit dem Namen und der EMailadresse des Interessenten.
Hier noch einige Links zu meinen Internetseiten:
Völker- oder Ablegerbestellungen sind nicht mehr möglich!
Zu meinen Internetseiten: http://www.josefkoller.de
Zum Königinnenbestellformular: http://www.josefkoller.de/bestellung.html
Sollte diese Nachricht nicht richtig angezeigt werden, können Sie sie auch auf folgender Internetseite nachschlagen: http://www.josefkoller.de/newsletter.html
Dort finden Sie auch die zurückliegenden Newsletter.
Ergänzungen zum letzten Newsletter
Es wurde nach dem letzten Newsletter gefragt, warum im ersten Honigraum 2 Mittelwände und in den weiteren Honigräumen 4 Mittelwände.
Die Bienen besiedeln lieber ausgebaute Waben als Mittelwände. Damit sie zügig in den Honigraum steigen, wird der Kern mit vier ausgebauten Waben gebildet. Damit schon in einem frühen Stadium Jungbienen aus dem Brutraum abgezogen werden, werden 2 Mittelwände gegeben.
Der Schritt vom ersten Honigraum in die weiteren Honigräume ist dann nicht mehr so schwer für die Bienen. Es ist wärmer, es honigt, usw. Es reichen 2 ausgebaute Waben im Kern, damit die Bienen zügig nach oben gehen.
Mittelwände am Kastenrand werden nicht so zügig ausgebaut, wie Mittelwände, die weiter nach innen hin eingehängt werden. Deswegen werden auch an die Kastenränder ausgebaute Waben gesetzt.
Sie können das sehr leicht überprüfen, indem Sie ein Volk nur mit Mittelwänden erweitern und ein anderes nach der gezeigten Methode.
Schwarmverhinderung
Bei vielen Insekten, auch bei den Bienen ist die natürliche Vermehrungsart die Volksteilung. Den Bienen sollte man diese elementare Eigenschaft, die Art zu erhalten, nicht komplett nehmen. Das Gleiche wäre, wenn man Hühnern das Eierlegen wegzüchten würde. Um dennoch mit den Bienen wirtschaftlich arbeiten zu können, muß dieser Schwarmtrieb aber für den Imker beherrschbar sein. Völker, die im Mai ein- oder zweimal Zellen ansetzen, sind für mich kein Beinbruch. Sind aber von Frühling bis Sommer oder schon im April permanent Schwarmgedanken und Zellen im Volk, sollten Sie sich umgehend nach schwarmträgeren Bienen umsehen.
Das Schwärmen der Völker wird durch das Ausbrechen der angesetzten Weiselzellen verhindert.
Vorgehensweise
Durch das zügige Erweitern haben Sie schon die ersten Schritte zur Schwarmverhinderung eingeleitet. Es sollte kein Volk aufgrund von Platzmangel auf Schwarmgedanken kommen. Vor dem Aufsetzen des dritten Honigraums werden bei mir generell alle Bruträume auf Schwarmzellen kontrolliert. Ansonsten wird lediglich durch das Abheben des Deckels überprüft, ob die Bienen den aufgesetzten Honigraum zügig besiedeln und an den Mittelwänden bauen. Nur wenn es trotz Tracht nicht zügig weiter geht, wird im Brutraum nachgesehen. Nach der Frühtracht wird generell nicht mehr kontrolliert.
Vor dem Aufsetzen des dritten Honigraums deshalb, weil zwei Honigräume leichter von den Bruträumen gehoben werden können, als drei oder vier.
Die Honigräume werden abgehoben. Anschließend wird der Brutraum etwas nach hinten gezogen und hochkant auf das Bodenbrett gestellt. Mit Rauch werden die Bienen in die Wabengassen zurückgedrängt. Von unten haben Sie nun freien Einblick in den Kasten. Wenn Bienen Schwarmzellen ansetzen, sind auch immer welche an den Rähmchenunterseiten. Da Sie beide Hände frei haben, können Sie mit dem Stockmeisel die Rähmchen etwas auseinander drücken, um so weiter in die Wabengassen schauen zu können. Wenn Sie sich schon diese Arbeit machen, schauen Sie auf jeden Fall genau hin.
Sind keine Schwarmzellen zu sehen, stellen Sie den Brutraum wieder in der richtigen Position auf das Bodenbrett, die beiden Honigräume werden wieder aufgesetzt. Zum Schluß wird mit einem dritten Honigraum erweitert.
Finden Sie Weiselzellen, wird der Brutraum wieder in seine richtige Position gestellt und das Absperrgitter entfernt. Anschließend werden alle Waben gezogen und die angesetzten Weiselzellen zerstört. Stellen Sie dazu die Randwabe neben den Kasten und stoßen Sie die folgenden Waben kurz in die freigewordene Lücke ab. Es müssen nicht alle Bienen abgestoßen werden. Auf einer abgestoßenen Wabe sieht man die Zellen besser als auf einer dichtbesetzten.
Anschließend wird das Absperrgitter wieder aufgelegt und der erste Honigraum aufgesetzt. Im ersten Honigraum wird eine mittlere Wabe entnommen. In diese Wabengasse wird ein Rähmchen mit einer Zuchtlatte gehängt. Die Bienen wollen ja Weiselzellen ansetzen. Also nutzen Sie die Pflegebereitschaft bei diesen Völkern.
Die Zuchtlatten werden vor der Schwarmkontrolle belarvt, in feuchtes Paier gewickelt und mit zu den Bienenständen genommen. Anschließend wird der zweite Honigraum aufgesetzt und mit einem dritten Honigraum erweitert.
Nach 5 Tagen wird die Annahme kontrolliert und die verdeckelten Zellen werden in Zellschützer gesteckt. Bei guter Tracht wird das Verbauen der Zellen verhindert, die Bienen können die Zellen nicht mehr zerstören und eine frühzeitig geschlüpfte Zelle kann keinen Schaden anrichten. Nach spätestens 11 Tagen werden die Zellen entnommen und entweder Ableger damit gebildet oder MiniPlus Kästchen beweiselt.
Schauen Sie bei dieser Gelegenheit nochmals in den Brutraum (wieder hochkant stellen und von unten die Wabengassen absuchen). Normalerweise setzen die Bienen keine eigenen Zellen mehr an. Sie waren mit den Zellen im Honigraum beschäftigt.
Finden Sie trotzdem noch Zellen, müssen diese nochmals ausgebrochen werden. Wenn Sie noch junge Königinnen brauchen, können Sie auch nochmals eine Zuchtlatte in den Honigraum hängen.
Ich gehe davon aus, daß Sie bei Ihren Bienen wenigstens in 10 % der Kästen Zellen finden werden. Bei 100 Völkern wären das 10 Völker. Wenn jedes dieser 10 Völker 8 - 10 Zellen pflegt, haben Sie 80 bis 100 Königinnen. Für normale Imkereien müßte das reichen, um den Volksbestand zu verjüngen.
Zudem sollten Sie mit Begattungskästchen arbeiten. Ich benutze sog. MiniPlusKästchen. In diesen Kästchen kann eine Königin auch länger verbleiben. Königinnen benötigen Sie später noch, um nach Trachtende im Sommer Kunstschwärme bilden zu können.
Hören Ihre Bienen gar nicht auf Zellen anzuziehen, entweiseln Sie es am Besten und setzen nach 10 Tagen eine neue Königin zu. Sowas sollte aber nicht oder nur selten vorkommen.
Zucht mit weiselrichtigen Völkern
Dazu benötigen Sie ein Volk mit einem Brutraum und mindestens 2 Honigräumen. Nehmen Sie die Honigräume von dem Volk und ziehen Sie den Brutraum zurück. Anstelle des Brutraumes wird ein neues Bodenbrett gestellt. Dann stellen Sie den ersten Honigraum darauf und entnehmen daraus eine mittlere Wabe und stoßen die Bienen ab. An dieser Stelle wird eine Zuchtlatte eingehängt. Dann legen Sie ein Absperrgitter ein und stellen darauf den zweiten Honigraum. Auch hier wieder ein mittleres Rähmchen entnehmen und stattdessen eine Zuchtlatte einhängen. Sind noch weitere Honigräume vorhanden, stellen Sie diese auf die beiden Räume mit den Zuchtlatten.
Dann schließen Sie diesen Kasten. Aus dem Brutraum fliegt noch ein Großteil der Bienen wieder an seine alte Position. Der Flugling hat damit ausreichend Bienen, um die Zellen anzupflegen.
Das Absperrgitter zwischen den Honigräumen wird deswegen eingelegt, damit sich die zurückfliegenden Drohnen aus dem Brutraum nicht in allen Räumen verteilen können.
Am nächsten Tag stellen Sie die alte Ordnung bei diesem Volk wieder her. Dazu heben Sie die Honigräume ab und entfernen das Bodenbrettt.
Der hinter dem Flugling stehende Brutraum wird wieder auf seinen alten Platz gezogen oder gehoben. Aus dem Brutraum wird eine Brutwabe mit offener Brut entnommen und mit einer Mittelwand ersetzt. Die Bienen werden über dem Brutraum abgestoßen, damit nicht versehentlich die Königin entfernt wird.
Dann wird der erste Honigraum wieder aufgesetzt. Schauen Sie die Waben auf Drohnen durch. Wenn welche zu finden sind, stoßen Sie die Wabe(n) vor dem Flugloch ab. Kontrollieren Sie die Annahme der Zellen auf der Zuchtlatte. Nicht angepflegte Zellen werden entfernt. Entnehmen Sie eine Wabe neben dem Zuchtrahmen und stoßen Sie die Bienen ab.
Dann stellen Sie den zweiten Honigraum des Fluglings darauf. Kontrollieren Sie auch hier die Annahme der Zellen und entfernen Sie die nicht angenommenen Zellen. Es wird auch hier die Honigwabe neben der Zuchtlatte entnommen.
Die beiden Zuchträhmchen stehen nun übereinander. Daneben ist eine Wabengasse. Hängen Sie hier die abgestoßene Brutwabe ein. Brutwaben werden immer auf einer Temperatur von 35 Grad gehalten. So bekommen Ihre Zellen genügend Wärme ab. Sind noch weitere Honigräume vorhanden, werden diese nun aufgesetzt. Bei Bedarf kann auch mit einem weiteren Honigraum erweitert werden.
Am 5. Tag werden die Zellen wieder mit Zellschützern vor dem Verbauen und Ausfressen geschützt. Am 10. spätestens 11. Tag werden die Zellen entnommen. Mit der Brutwabe können Sie einen Ableger bilden. Die Lücken in den Honigräumen, die bei der Entnahme der Zuchträhmchen entstehen, werden mit Mittelwänden aufgefüllt.
Honigernte
Nach Trachtende wird der eingetragene Honig bei mir mit Bienenfluchten abgeerntet. Über die Bienenflucht werden höchstens 2 Honigräume auf einmal gestellt. Zudem sollten keine Drohnen in den Honigräumen sein. Die Drohnen gehen nicht durch die Ausgänge der Bienenflucht. Es bleiben auch immer Bienen mit in den Räumen, wenn noch Drohnen da sind.
Ich habe folgenden Rhythmus:
Vormittags werden die Honigräume, die auf den Fluchten standen eingesammelt und die Fluchten neu eingelegt. Nachmittags werden die Honigräume vom Vortag geschleudert. Der zu schleudernde Honig steht einen Tag in der Wärmekammer. Dort steht ein Luftentfeuchter und ein Heizstrahler, der die Temperatur in diesem Raum mittels eines Thermostats auf 30 – 35 Grad hält.
Vorgehenweise
Der oberste Honigraum (er ist meist nicht mehr ganz voll) wird abgehoben und beiseite gestellt. Dann werden die beiden vollen Honigräume abgehoben.
Nun wird der Honigraum, der ganz oben stand, wieder aufgesetzt. Dann wird die Bienenflucht eingelegt und die beiden abzuerntenden Honigräume werden oben drauf gestellt.
Unter der Bienenflucht sollten sich noch drei Honigräume befinden. Die Bienen, die aus der Flucht abwandern, müssen ja irgendwo Platz haben. Befinden sich infolge des Aberntens keine drei Räume mehr über dem Absperrgitter und unter der Flucht, wird ein leerer Honigraum aufgesetzt.
Am nächsten Morgen werden die Honigräume, die über der Flucht stehen eingesammelt. Ist alles bienendicht verstaut, wird die Flucht abgehoben. Der obere Honigraum wird wieder beiseite gestellt und die beiden nächsten Honigräume werden abgehoben. Haben Sie nur mehr einen vollen Honigraum, wird halt nur mehr dieser abgehoben.
Der zuerst ganz oben stehende Honigraum steht zum Schluß der Ernte auf dem Absperrgitter. Darüber befinden sich zwei leere Honigräume. Mit drei Honigräumen gehen die Bienen in die nächste Tracht.
Denken Sie daran, dass bei der geschilderten Völkerführung nur ein Brutraum vorhanden ist. Und in diesem einen Brutraum ist fast ausschließlich Brut. Lassen Sie also den Völkern genügend Honig im ersten Raum über dem Absperrgitter.
Ablegerbildung
Ohne ein Volk wesentlich in ihrer Ertragskraft zu schmälern, kann ihm im Mai zweimal eine Brutwabe zur Ablegerbildung entnommen werden.
Der neue Kasten hat folgende Ausstattung:
1 Futterwabe, 1 ausgebaute Wabe (ersatzweise eine Mittelwand), 1 Brutwabe mit Bienen, 1 Mittelwand und eine Futtertasche mit Zuckerteig oder kandiertem Honig. Im freien Raum daneben steht eine abgeschnittene Milchtüte.
Versehen Sie den Ableger mit einer schlupfreifen Zelle, einer unbegatteten oder begatteten Königin und schlagen Sie in diesen neuen Kasten noch die Bienen von einer Honigraum-Wabe dazu.
Stellen Sie das neue Volk auf einen Platz, der um die 3 km vom alten Platz entfernt ist. Bevor die erste Brut des neuen Volkes verdeckelt wird, können Sie den Ableger gegen die Varroa behandeln. Ist schon oder noch verdeckelte Brut vorhanden bleibt nur Ameisensäure (60 %). Ansonsten Oxalsäure (3,5 %).
Damit nicht durch Verflug wieder Milben aus Altvölkern in die Kasten wandern, sollten auf diesem neuen Platz keine Altvölker stehen.
Vergessen Sie nicht diese Jungvölker regelmäßig mit Zuckerwasser (mit der Milchtüte) zu füttern und zu erweitern.
Im nächsten Newsletter wird dann das Trachtende, die Schwarmbildung mit den Sommerbienen und das „Lieblingsthema“ der Imker, die Varroaproblematik und -bekämpfung beschrieben.
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